Samsung Q9FN (2018) vs Sony ZD9 (2016) – Vergleich der LCD-Titanen mit FALD-Hintergrundbeleuchtung

Samsung Q9FN vs Sony ZD9

Würde man den Vergleich zwischen den Fernsehern Samsung Q9FN und Sony ZD9 verfilmen, könnten Titel wie „Godzilla vs. King Kong“ oder „Kampf der Titanen“ herauskommen. Passend, denn Sony kommt – wie auch Godzilla – aus Japan. Leider haben wir kein passendes Monster aus Südkorea gefunden, dann hätten wir den Samsung Fernseher entsprechend genannt (Update: aus dem Film Colossal hätten wir das Reptilienkaiju nehmen können; Danke für den Hinweis an unseren Leser).

Samsung hat mit dem Modell Q9FN einen Top-Fernsehern mit dem TV-Lineup 2018 auf den Markt gebracht und wir schauen uns an, wie er gegen den Top-Fernseher von Sony aus dem Jahr 2016 abschneidet. Beide bringen die LCD-Technik mit einer Full Array Local Dimming Funktion mit, die extrem gute Kontraste und traumhafte Schwarzwerte verspricht.

Ob der Samsung Q9FN das Modell Sony ZD9 von seinem LCD-Kontrast-Thron schmeißen kann?

Abbildung Samsung GQ75Q9FN 189 cm (75 Zoll) 4K QLED Fernseher (Q HDR 2000, Twin Tuner, Ultra Black Elite, Smart TV)

Einleitung

Der nicht ganz ernst gemeinte Teaser zu unserem Vergleich soll aber tatsächlich zeigen, dass sich hier zwei Top-Modelle miteinander messen. Der Sony ZD9 war ab 2016 DER LCD-König, was den Kontrast und die Schwarzwerte anging. Die vielen Dimmingzonen haben ein tolles Bild gezaubert und mit dem Triluminos Display war der Farbraum auch sehr weit abgedeckt. Ob es in 2018 ein neueres Modell des ZD9 (z.B. Sony ZF9) geben wird, ist Mitte 2018 noch nicht bekannt

Samsung hatte in 2016 ebenfalls noch ein FALD-LCD-Modell im Angebot (Samsung KS9509), hat die Technik jedoch mit der 2017er QLED-Serie nicht weiter fortgeführt und in seiner Premium-Serie ausschließlich Edge-LED-TVs im Angebot gehabt. Sony hat von seinen (deutschen und sicherlich auch international) viel Kritik dafür geerbt und in den ersten Tests sind die Edge-LED-Fernseher aus 2017 der QLED-Serie nicht als „ganz so Premium“ bewertet worden.

In 2018 hat Samsung den Fehler korrigiert, auf seinen Käufer gehört und das Flaggschiffmodell Q9FN wieder mit der FALD-Hintergrundbeleuchtung und einer ordentlichen Zonenzahl ausgestattet. Laut Servicemenü soll der Q9FN in der 65 Zoll Version insgesamt 480 Dimmingzonen besitzen.

Wir vergleichen hier die LCD-Premium-Modelle und sind uns bewusst, dass ein OLED einen deutlich besseren Kontrast mitbringt. Das wäre aber ein Äpfel (LCD) mit Birnen (OLED) Vergleich, daher ziehen wir die beiden LCD-Modelle von Samsung und Sony mit FALD Hintergrundbeleuchtung heran. Einen Überblick über weitere Fernseher findest Du auf unserer Seite zu den TVs mit Full Array Local Dimming Panel.

In den folgenden Kapiteln kannst Du die nachlesen, was die Full Array Local Dimming (FALD) Hintergrundbeleuchtung so auszeichnet.

Was sind Fernseher mit FALD-Hintergrundbeleuchtung?

FALD steht für Full Array Local Dimming. Der sperrige Ausdruck halt mehrere Informationen bereit: einerseits ist es eine Full Array Beleuchtung (mit LEDs), die sich über die gesamte Backplane des LCD-Panels ziehen. Mit der Verteilung der LEDs erreichen FALD-Fernseher ein sehr homogenes Bild, weil die Ausleuchtung mit den verteilten LEDs sehr gut funktioniert. Edge LED Fernseher haben die Problematik, dass das Licht von der Seite eingestreut wird und daher die Ausleuchtung nicht so gut sein kann wie bei einem FALD-TV.

Zweiter Aspekt der Fernseher mit FALD-Hintergrundbeleuchtung ist die local dimming Eigenschaft. Gruppen von LEDs werden zu sogenannten Dimming Zonen zusammengefasst (beim Sony ZD9 wird sogar jede LED einzeln angesprochen), so dass sie unabhängig von anderen Dimming Zonen separat geschaltet werden können. Geschaltet bedeutet: entweder an oder aus oder eine Helligkeit dazwischen. Hat der Fernseher viele Dimming Zonen, können kleinere Bildbereiche separat ausgeleuchtet werden. Der Fernseher untersucht mittels seines Bildprozessors jede Szene (jeden Frame) und kann die Hintergrundbeleuchtung und die jeweiligen Dimming Zonen optimal auf das gezeigte Bild einstellen. Helle Bildbereiche werden mit höherer Ausleuchtung angezeigt, dunkle Bildbereiche mit reduzierter Helligkeit.

Backlight Master Drive vs. Direct Full Array Elite

Bei FALD-LCDs ist das Ergebnis, dass einerseits Schwarzwerte sehr gut sind, dadurch das Kontrastverhältnis für LCD-Fernseher sehr hoch und zudem noch die Bildhomogenität gegeben sind. Die Verschaltung der LEDs zu Dimmingzonen und die Berechnung des Bildinhalts und der jeweiligen passenden Helligkeiten ist aufwändig, so dass sich FALD-Fernseher eher in den Premium-Bereichen der TVs zu finden sind (und entsprechend mehr kosten).

Sony nennt die FALD-Technik, wie sie beim ZD9 zu finden ist Backlight Master Drive. Samsung hat als Marketing-Begriff Direct Full Array Elite gewählt.

Wir schauen uns zuerst die profanen Zahlen an. Was kostet der Sony ZD9 und der Samsung Q9FN in der Unverbindlichen Preisempfehlung der Hersteller?

Unterschiede des Samsung Q9FN und Sony ZD9 – Q9FN vs. ZD9

Abbildung Samsung GQ75Q9FN 189 cm (75 Zoll) 4K QLED Fernseher (Q HDR 2000, Twin Tuner, Ultra Black Elite, Smart TV)

Unverbindliche Preisempfehlung und verfügbare Bildschirmdiagonalen

Mit jeder neuen Serie geben die TV-Hersteller auch ihre Preisempfehlungen für die jeweiligen TV-Modelle den Händlern mit. In der Regel bleiben die Preise die ersten Tage nach Einführung auf diesem Niveau und purzeln dann glücklicherweise konstant über das Jahr bis Weihnachten und bis zum Ausphasen des jeweiligen Modells.

Wie man in der unten angegebenen Tabelle sehen kann hat Samsung im Vergleich zu Sony mit dem ZD9 fast moderate Preise. Das Einstiegsmodell des Q9FN mit 55 Zoll ist für ca. 3400€ zu haben, das 65 Zoll Modell für ca. 4400€. Der Sony ZD9 ist erst mit 65 Zoll Bilddiagonale verfügbar und soll ca. 5000€ kosten. Die Preise für die 75 Zoll Version sind ebenfalls noch vergleichbar: der Q9FN kostet mit ca. 6400€ deutlich weniger als der ZD9 mit ca. 8000€.

Mit 100 Zoll hat Sony in 2016 noch einen „draufgesetzt“ und einen Fernseher mit einer UVP von 70.000€ (in Worten: siebzig tausend Euro) angeboten. An den Kosten pro Zoll sieht man, dass die Preise gegenüber dem 75 Zoll Modell explodiert sind. Jedoch ist die Herstellung von großen Glassubstraten für 100 Zoll Fernseher aufwändig und daher tatsächlich teuer. Ob das den 10fach Preis gegenüber der 75 Zoll Version rechtfertig, lassen wir hier offen. Bei Samsung ist mit dem 75 Zoll Modell des Q9FN Schluss.

Mit neuen Entwicklungen bei LCD-Fabs (z.B. viele neue Gen10-Fabs in Asien in Planung), die größere Panel einfacher und Ressourcen-schonender herstellen können, sinken automatisch auch die Kosten. So zeigt sich Samsung mit dem Q9FN so wie Sony im teuren Preissegment. Die 100 Zoll Variante war nicht für den Consumer-Massenmarkt bestimmt und konnte so entsprechend hochpreisig angeboten werden.

Hersteller Modell Diagonale in Zoll
Preis Kosten pro Zoll
Sony

 

 

KD-65ZD9 65 4.999 € 76 €
KD-75ZD9 75 7.999 € 107 €
KD-100ZD9 100 69.999 € 699 €
Samsung

 

 

GQ55Q9FN 55 3.399 € 62 €
GQ65Q9FN 65 4.399 € 68 €
GQ75Q9FN 75 6.399 € 85 €

Modelljahr: ZD9 aus 2016 und Q9FN aus 2018

Das einfachste Unterscheidungsmerkmal ist das Herstellungsjahr. Der Sony ZD9 wurde im Jahr 2016 auf den Markt gebracht und hat sich seitdem neben dem OLED-Modell Sony A1 aus 2017 auch gehalten. Der ZD9 bleibt bei Sony der beste LCD-Fernseher, der knapp vom XD9305 und XD9405 verfolgt wurde.

Der Samsung Q9FN ist in 2018 auf den Markt gekommen und in der zweiten QLED-Generation angesiedelt. Der Samsung Q9FN ist der einzige Fernseher der QLED-Serie mit FALD-Hintergrundbeleuchtung.

Jetzt geht es an eingemachte, was sind die Qualitätsunterschiede beim Bild zwischen dem Samsung Q9FN und Sony ZD9?

Bild: Samsung Q9FN mit besserem Kontrast und mehr Farben

Der Sony ZD9 ist sehr kontraststark. Das Kontrastverhältnis wird i.d.R. über ein angezeigtes Schachbrettmuster ermittelt, welches schwarze und weiße Kacheln enthält. Auf einer weißen und auf einer schwarzen Kachel wird nacheinander die Leuchdichte (Messwert in Candela pro Quadratmeter) ermittelt. Die Messwert bei der weißen Kachel wird in Verhältnis zum Messwert der schwarzen Kachel gesetzt. Heraus kommt ein Verhältnis, nämlich das Kontrastverhältnis.

Hat ein Fernseher eine hohe Spitzenhelligkeit und einen guten Schwarzwert, dann ist der Kontrastwert sehr hoch. Ein OLED-Panel hat beispielsweise ein unendliches Kontrastverhältnis, da der Schwarzwert bei null liegt. Mathematisch nicht korrekt wird dann durch Null geteilt und ein unendliches Verhältnis kommt heraus.

Der Sony ZD9 war in 2016 der kontraststärkste Fernseher mit LCD-Technik. Mit einem nativen Kontrast von 4300:1 und einem Kontrastverhältnis von 8000:1 mit eingeschalteter local dimming Funktion lagen die Werte in 2016 mit einem Review im rtings-Testlabor sehr hoch.

Schafft der Samsung Q9FN diese Latte oder kann sie sogar überspringen?

Die Antwort lautet ganz einfach ja: rtings.com hat in seinen Tests einen nativen Kontrast ohne local Dimming von 6000:1 festgestellt. Dazu mussten sie Werte im erweiterten Servicemenü ändern, da Samsung keine Möglichkeit über das normale Menü bietet, die local dimming Funktion komplett abzuschalten. Mit local dimming erreicht der Samsung Q9FN für einen LCD-TV fast unglaubliche 19.000:1.

Rtings hat beim Samsung Q9FN jedoch festgestellt, dass der local dimming Algorithmus sehr aggressiv eingestellt ist. Bei einer Szene mit Sternenhimmel dimmt der Samsung Q9FN die Sterne beispielsweise sehr weit herunter. Samsung versucht mit diesem Algorithmus vermutlich die Schwarzwerte zu optimieren, um mit der OLED-Technik von LG konkurrieren zu können.

Das Kontrast-Duell gewinnt der Samsung Q9FN mit der oben genannten Einschränkung!

Schauen wir uns nun die Spitzenhelligkeit an, die bei HDR-Content für helle Szenen sorgt. Der Samsung Q9FN schafft im SDR-Modus ca. 1650 cd/m² und im HDR-Modus 1750 cd/m² (jeweils gemessen bei einem 10% Weißfenster). Das sind Spitzenwerte für einen LCD-Fernseher und deutlich heller als ein OLED-TV. Für einige Sekunden erreicht der Samsung Q9FN auch Helligkeiten von über 3000 cd/m²! Der Sony ZD9 spielt in ähnlicher Region und hat im SDR-Modus ca. 1650 cd/m² und im HDR Modus ebenfalls. Die ca. 100 cd/m² Unterschied in der Spitzenhelligkeit beim Samsung Q9FN sind bereits mit dem bloßen Auge sichtbar und nicht nur mit Testequipment. Bei der Hintergrundbeleuchtung liegt aber, wie auch beim Panel, eine gewisse Serienstreuung vor, so dass wir hier einfach von sehr ähnlichen Werten in der Spitzenhelligkeit beim Samsung Q9FN und Sony ZD9 ausgehen. Unentschieden!

Eine weitere wichtige Eigenschaft ist die Darstellung der Farben (die das Panel anzeigen kann). Im Fachjargon heißt das: Farbraumabdeckung. Mit dem UHD-Standard wurde  auch ein erweiterter Farbraum definiert, der BT.2020 oder auch Rec.2020 genannt. Ziel war es, dass im Content mehr Farbnuancen und damit mehr Farben gespeichert werden. Die Anzeigegeräte, also Fernseher und Monitore, schaffen aktuell jedoch nicht den vollständigen Farbraum Rec.2020.

Der Sony ZD9 liegt im kleinere DCI-P3 Farbraum bei guten 86% Abdeckung (für 2016) und im Rec.2020 bei ca. 63%. In 2018 sind diese Werte jedoch nicht mehr State-of-the-Art. Der Samsung Q9FN schafft deutlich bessere 95% im DCI-P3 und 72% im Rec.2020 Farbraum. Auch bei steigender Helligkeit (Messung des sogenannten Farbvolumens) erreicht der Samsung Q9FN deutlich bessere Werte. Ergebnis ist eine natürlichere Farbdarstelllung, wie sie der Ersteller des Contents gewollt hat. Samsung ist hier jedoch im Vorteil, da die Quantum Dot Technologie sich in den letzten zwei Jahren ebenfalls extrem weiterentwickelt hat. Samsung Ende 2016 QD Vision, einen Quantum Dot Spezialisten, aufgekauft und so das Know-How ins Haus geholt.

Im Farbduell gewinnt der Samsung Q9FN gegenüber dem Sony ZD9.

Farbräume Rec.709 DCI-P3 Rec.2020Die VA-LCD-Technik hat zwar im Kontrast (gegenüber der IPS-LCD-Technik) einen Vorteil, aber leider bauart-bedingt einen entscheidenden Nachteil: die Blickwinkelabhängigkeit. Sitzt man mittig vor dem Fernseher, erhält man das optimale Bild. Setzt man sich bei der VA-LCD-Technik weiter nach außen und schaut damit seitlich auf das Panel, setzt sich ein Grauschleier auf das Bild. Der Samsung Q9FN stellt die Farben bei gleichem Blickwinkel etwas besser dar. Dafür ist der Sony ZD9 bei Helligkeit uns Schwarzwerten bei seitlichem Blick besser geeignet.

Bei der Blickwinkelabhängigkeit also ein unentschieden (je nachdem wo man mehr Wert darauf legt, kann man für sich einen Sieger küren).

Was hat der Sony ZD9 gegenüber dem Samsung Q9FN aber in jedem Fall: eine 3D-Unterstützung. Samsung hat bereits seit einigen Jahren die Unterstützung für die 3D-Funktion eingestellt. Der Sony ZD9 ist auch bei Sony noch einer der letzten Fernseher, die 3D Filme mit der Active Shutter Technologie darstellen können (also volle Auflösung auf jedem Auge möglich).

Wer noch einen 3D-Fernseher im Spitzensegment sucht, sollte zum Sony ZD9 greifen.

In der folgenden Tabelle findest Du übersichtlich noch einmal alle Details zusammengefasst.

Tabelle: Unterschiede im Bild zwischen Sony ZD9 und Samsung Q9FN

Bild-Eigenschaft Sony ZD9 Samsung Q9FN
Herstellungsjahr 2016 2018
Auflösung UHD UHD
native Bildwiederholrate 100 Hz 100 Hz
Bildschirmform Flach Flach
Kontrastverhältnis 7970:1 (mit local dimming)

4320:1 (nativ)

19000:1 (mit local dimming)

6000:1 (nativ)

Paneltyp VA-LCD VA-LCD
Hintergrundbeleuchtung FALD FALD
3D ja nein
SDR Peak 10% 1620 cd/m² 1650 cd/m²
HDR Peak 10% 1650 cd/m² 1760 cd/m²
Veränderung der Farben ab 18° 25°
Veränderung der Helligkeit ab 40° 33°
Veränderung der Schwarzwerte ab 35° 13°
Auflösung pro Farbkanal 10 Bit 10 Bit
Farbraumabdeckung DCI P3 86% 95%
Farbraumabdeckung Rec.2020 63% 72%
Farbvolumen DCI P3 83% 92%
Farbvolumen Rec.2020 65% 72%

Ausstattungsmerkmale: Samsung mit mehr Details, Sony mit Dolby Vision Unterstützung

Schauen wir gemeinsam auf die Ausstattungsmerkmale, die einen Smart TV auch in großen Teilen ausmachen können.

Der Sony ZD9 ist zwangsläufig noch mit dem älteren Smart TV Betriebssystem Android 6 ausgestattet. Einige Benutzer von Android sagen, dass es langsam und nicht stabil ist. Der mit Tizen 2018 ausgestattete Samsung Q9FN hat eine ganz andere Betriebssystembasis. Samsung setzt in 2018 viel auf die Konnektivität mit anderen Geräten zu Hause (SmartThings) und einer AI-Integration für bessere Spracherkennung.

Der Samsung Q9FN bringt außerdem noch einen Ambient Mode mit, bei dem der Fernseher entweder bestimmte Bilder oder ein Dashboard mit Informationen anzeigen kann. Das ist sehr nett anzusehen und für den ein oder anderen sicherlich ein ausschlaggebendes Kaufargument. Der Sony ZD9 bringt einen solchen Modus nicht mit.

Weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Verkabelungslösung bei Samsung. Mit dem 2018er QLED-Lineup bringt der Samsung Q9FN eine One Connect Box mit, die mittels eines einzigen Kabels mit dem Panel verbunden wird. Das Kabel führt die Daten und den Strom in einem, was für 2018 eine Neuerung ist. Beim Sony ZD9 gibt es eine schnöde Verkabelung direkt hinter dem Fernseher. Hier hat Samsung die Nase vorne.

Schaut man einmal auf die unterstützten HDR-Standards: der Sony ZD9 kann HDR10, HLG und Dolby Vision Content verarbeiten. Der Samsung Q9FN liest Metadaten von HDR10, HLG und HDR10+, also kein Dolby Vision. HDR10+ ist ein dynamisches Format (wie Dolby Vision, nur nicht mit der entsprechenden Farbtiefe), welches unter anderen durch Samsung mitentwickelt wurde. Es sollte eine Gegenoffensive zu Dolby Vision sein. Samsung TVs sind bis 2018 nicht mit Dolby Vision ausgestattet. Hat man viel Content, egal ob auf einer Ultra HD Bluray oder per Stream, in Dolby Vision, dann bringt der Sony ZD9 einen echten Vorteil mit. Wie sich die verschiedenen HDR-Formate am Markt durchsetzen, werden die nächsten Jahre zeigen müssen. Dolby Vision ist mit seiner Spezifikation in jedem Fall ein Format, welches in die Zukunft gerichtet ist. Dafür verlangt jedoch Dolby auch Lizenzgebühren, die sich Samsung sicherlich ersparen wollte.

Welche Eigenschaften wichtig sind, muss hier jeder selber entscheiden. Unsere Meinung: der Samsung Q9FN hat aufgrund der umgesetzten Design-Ideen und des neueren Smart TVs die Nase vorne.

Ausstattungsmerkmale Sony ZD9 Samsung Q9FN
HDR10 ja ja
Dolby Vision ja nein
HLG ja ja
HDR10+ nein ja
Smart TV Betriebssystem Android 6 Tizen 2018
Ambient Mode nein ja

Audiowiedergabe

Wer einen Premium-TV für viel Geld kauft, hat auch in der Regel einen gewissen Anspruch hinsichtlich der Audiowiedergabe. Die flachen Fernseher bieten mittlerweile einen ganz passablen Ton, der aber natürlich von der Brillianz, Klarheit und auch den spürbaren Bässen nicht mit einer Soundbar mit Subwoofer oder einem vollwertigen AV-Setup mit Lautsprechern mithalten kann.

Deswegen schauen wir uns nur in einem schnellen Vergleich das Lautsprecher-Setup der beiden Modelle ZD9 und Q9FN an:

Der Sony ZD9 kommt mit zwei Stereolautsprechern mit insgesamt 20 Watt Ausgangsleistung. Zwar bezeichnet Sony die Lautsprecher als Bassreflex-Lautsprecher, meinen damit aber vermutlich nur einen entsprechenden Röhrenausgang für die Bässe. Bei 2 x 10 Watt insgesamt kann man jedoch keine wummernden Bässe erwarten.

Der Samsung Q9FN hingegen kommt mit einem 4.2-Kanal-System mit einer Ausgangsleistung von 60 Watt. Es gibt hier also vier integrierte Lautsprecher sowie zwei weitere Subwoofer, die für den Bass zuständig sind.

Das Modell Samsung Q9FN schafft als tiefste Frequenz von ca. 110 Hz. Das liegt bereits im Bass-Bereich, andere Fernseher (z.B. der Samsung Q7FN) schaffen aber noch niedrigere Frequenzen. Der Sony hingegen schafft es gerade einmal bis ca. 170 Hz herunter.

Wie oben beschrieben ergänzt man seinen Premium-Fernseher idealerweise durch etwas Besseres als die internen Lautsprecher, so dass wir hier kein Urteil bilden. Laut Datenblättern hätte jedoch der Samsung Q9FN die Nase vorne.

Input Lag und Gaming Mode

Spielt man gerne und oft am Fernseher oder hat sich den Fernseher aufgrund der größeren Bildschirmdiagonale als Monitor für Konsole oder PC geholt, dann ist u.a. ein Wert für den Spielgenuss entscheident: der Input Lag. Der Input Lag gibt die Zeit an, die der Fernseher für die Darstellung des Bildes benötigt, was am Signaleingang (z.B. HDMI) anliegt. Je geringer die Zeit für die Bildverarbeitung ist, umso besser für sich das Spiel an: es reagiert nämlich direkt auf die Steuerung. Ein geringer Input Lag ist also insbesondere für schnelle Actionspiele relevant.

Schauen wir uns die ganz einfachen Zahlen an: der Sony ZD9 hat in der Auflösung Full HD (1920 x 1080) einen Input Lag von 41 ms, bei 4K-Content (3840 x 2160) liegt der Input Lag bei 25 ms. Der Upscaler des Sony ZD9 (Bildprozessor X1 Extreme) braucht hier im Gegensatz zur Anzeige von Content in 4K-Auflösung etwas Zeit.

Der Samsung Q9FN hingegen benötigt sowohl bei Full HD als auch bei 4K Auflösung ca. 21 ms Input Lag, um das Bild sauber darzustellen. Zudem hat Samsung versprochen, Variable Refresh Rate (VRR) mit den QLED-TVs aus 2018 zu unterstützen. Spricht die Grafikkarte oder Konsole ebenfalls VRR über HDMI, dann sinkt der Inputlag auf unter 10 ms. Das ist ein Traum für jeden Gamer.

Beim Vergleich des Input Lags hat der Samsung Q9FN gegenüber dem Sony ZD9 eindeutig die Nase vorne.

Gaming-Eigenschaften Sony ZD9 Samsung Q9FN
Input Lag 1080p 41 ms 21 ms
Input Lag 4K 25 ms 21 ms
VRR Modus nein ja

Anschlüsse

Bei den Anschlüssen bringen beide Fernseher alle notwendigen digitalen Verbindungen mit. HDMI- und USB-Anschlüsse sind reichlich vorhanden, ein optischer digitaler Audioausgang sowie die Verbindung ins Internet via Ethernet und WLAN.

Samsung verzichtet seit einiger Zeit auf die analogen Schnittstellen, so dass man sich hier als jemand, der noch ältere Geräte verbinden will, einen Adapter benötigt (Analog zu Digital Konverter). Das kann einige Käufer ärgern, die viel Geld ausgeben und erwarten, dass die „alten“ analogen Schnittstellen noch unterstützt werden.

Mit dem Sony ZD9 kommen noch einige analoge Anschlussmöglichkeiten mit: ein analoger Kopfhörerausgang, ein Component- sowie ein Composite-Anschluss. Der Sony ZD9 hat noch eine kleine Einschränkung bei den HDMI-Anschlüssen: zwei HDMI-Ports sind HDMI 2.0a (Unterstützung für 4K/60p, HDR und HDCP 2.2), die beiden anderen Ports unterstützen nur 4K/30p (HDMI 1.4). Sony hat diese Einschränkung bei einigen Modellen und spart sich so vermutlich teurere (da HDMI 2.0 schnellere Signalverarbeitung benötigt) Komponenten ein. Samsung bringt beim Q9FN vier vollwertige HDMI 2.0b Ports mit, die dadurch auch HLG over HDMI unterstützen.

Bei den analogen Schnittstellen hat Sony die Nase vorne, Samsung kommt jedoch aufgrund der Aktualität des Modells mit neuerwertigen HDMI-Schnittstellen. Beide Modelle unterstützen nicht den HDMI 2.1 Standard.

Anschlüsse Sony ZD9 Samsung Q9FN
HDMI 4 4
USB 3 3
Optischer digitaler Audioausgang 1 1
Kopfhöreranschluss 1 0
Component 1 0
Composite 2 0
Ethernet 1 1
WLAN ja ja

Design: am Geschmack scheiden sich die Geister…

…und das ist auch gut so. Sowohl der Sony ZD9 als auch der Samsung Q9FN bringen jeder für sich Highlights mit.

Der Sony ZD9 ist mit seinem schwarzen Gehäuserahmen und silbernen Elementen sehr schick anzusehen. Der Standfuß ist eine schräge Platte und der Rahmen eckig mit einer Einkerbung. Die dunkle Rückseite ist mit Rechtecken geriffelt und die Kabel verstecken sich hinter einer abnehmbaren Platte, so dass man den Fernseher auch offen in den Raum stellen kann. Von der Seite betrachtet sieht man den silbernen Rahmen. Im Vergleich zum Samsung Q9FN ist der Sony ZD9 durchaus tief: mit ca. 83 mm steht er bei Wandmontage etwas von der Wand ab. Der Gehäuserahmen an der Vorderseite, welcher das Panel umfasst, ist mit 18mm breit aber noch im Rahmen.

Der Samsung Q9FN setzt beim Standfuß mehr auf runde Elemente und bringt eine Art Rohrkonstruktion mit, auf dem der Fernseher steht. Das Gehäuse ist ebenfalls Schwarz und Silber und der Rahmen nur 11 mm dünn. Samsung nennt das Design „4-seitig Rahmenlos“, was hier durchaus stimmt. Die Tiefe des Q9FN beträgt auch nur schlanke 41 mm, als nur die Hälfte des Sony ZD9! Mit der One Connection Invisible Lösung hat Samsung auch keine Probleme, die Anschlusskabel zu verstecken. Es gibt nämlich nur eins. Die schwarze Rückseite sieht daher aufgeräumt aus. Man muss jedoch Platz für die One Connect Box einplanen, die aber mit dem 5m langen Kabel auch an einem anderen Ort platziert werden kann.

Beide Modelle haben ihr eigenes Design. Der Samsung Q9FN sieht etwas filigraner aus und Samsung hat mit der geringen Tiefe trotz der FALD-Technik eine ordentliche Designleistung abgeliefert. Wer es eckiger mag, der schaut sich den Sony an. Bei einer Wandmontage kann der Samsung Q9FN mit seiner No Gap Wallmount punkten, der eine nahezu abstandslose Montage zur Wand ermöglicht. Außerdem kann man nachträglich einen anderen Standfuß anschaffen. Für die 55 und 65 Zoll Variante des Q9FN (GQ55Q9FN, GQ65Q9FN) kann man sich einen Tower- oder Staffelei-Standfuß anschaffen und so den Fernseher noch einmal ganz anders aussehen lassen. Bei der profanen Wandmontage via VESA-Wandhalterung entfallen natürlich viele Design-Elemente wie der Standfuß, aber die Tiefe des TVs bleibt.

Jeder kann sich seine eigene Meinung über das Design der beiden TVs bilden. Für uns hat der Samsung Q9FN mit seinem schlichten Design, der One Connect Box und der geringen Tiefe die Nase vorne.

Datenblätter des Samsung Q9FN und Sony ZD9 im Vergleich

tabellarischer Vergleich zwischen Samsung GQ75Q9FNG, Sony KD-75ZD9
 GQ75Q9FNGKD-75ZD9
BildschirmauflösungUHD (3840 x 2160 Pixel)UHD (3840 x 2160 Pixel)
Bildschirmdiagonale75 Zoll75 Zoll
BildschirmformFlat 
PQI (Picture Quality Index)3700 
[...]

Nachdem Du jetzt die wesentlichen Unterschiede zwischen dem Samsung Q9FN und dem Sony ZD9 kennst, kannst Du Dir auch die Frage stellen: Was gibt es denn für Alternativen zu den beiden Modellen?

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Alternativen zum Samsung Q9FN oder Sony ZD9

Wenn Du nach einer Alternative mit der LCD-Technologie und FALD-Hintergrundbeleuchtung suchst, dann hast Du wenig Alternativen zum Samsung Q9FN oder Sony ZD9. Weitere aktuelle Modelle mit FALD-Hintergrundbeleuchtung sind:

Abbildung LG 65SK8500LLA 164 cm (Fernseher)
Abbildung Sony KD-75XF9005 189 cm (Fernseher,50 Hz )
Abbildung Sony KD-75XE9405 189 cm (Fernseher )
Abbildung Sony KD-75XE9005 190 cm (Fernseher,1000 Hz )

Eine größere Übersicht über FALD-Fernseher findest Du ebenfalls bei uns.

Die Modelle Q9FN und ZD9 sind jedoch die Flaggschiffe der jeweiligen Hersteller im LCD-Segment gewesen. Der Sony XE9405 kommt noch am ehestens an den ZD9 heran. Die LG-Modelle bringen beide ein IPS-Panel mit und sind damit einfach nicht die Kontrast-König.

Wer auf absolutes Schwarz sowie perfekten Kontrast steht, der sollte sich sowieso nach einem OLED-TV (mit seinen ganz eigenen Schwächen) umschauen. Mit der OLED-Technik finden sich keine Alternativen bei Samsung, dafür aber umso mehr bei Sony und LG:

Abbildung LG Electronics OLED77A19LA TV 195 cm (77 Zoll) OLED Fernseher (4K Cinema HDR, 60 Hz, Smart TV) [Modelljahr 2021]
Abbildung Sony KD-65AF8 164 cm (Fernseher,50 Hz )

Fazit

Wie wissen: der Vergleich zwischen Fernseher unterschiedlichen Baujahres (2 Jahre Unterschied können im TV-Segment eine lange Zeit sein) ist nicht optimal und muss für einen Fernseher schlecht ausgehen. Unserer Meinung nach geht es hier für den Sony ZD9 schlecht aus, da er vom neuen Samsung Q9FN vom FALD-LCD-Thron gestoßen wurde.

Der Samsung Q9FN bringt beim Bildparameter-Vergleich die besseren Werte mit (abgesehen vom aggressiven local dimming) und weitere nette Annehmlichkeiten wie ein neueres Smart TV System, die One Connect Box und das ansprechendere Design.

Der alte König Sony ZD9 dankt ab und macht Platz für einen jüngeren und frischeren Nachfolger, den Samsung Q9FN.

Aktuelle Angebote zum Samsung Q9FN und Sony ZD9

Einen Preisvergleich zu den Modellen Samsung Q9FN und Sony ZD9 findest Du in der folgenden Liste mit einer Live-Abfrage bei Amazon:

SerieModelle
Q9FNGQ55Q9FNG
GQ65Q9FNG
GQ75Q9FNG
ZD9KD-100ZD9
KD-65ZD9
KD-75ZD9
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