Computer sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Egal ob im Homeoffice, fürs Gaming oder für kreative Projekte – sie sind unsere täglichen Begleiter. Doch wie viel Energie verbraucht so ein Gerät eigentlich und was sind die entscheidenden Faktoren? In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du über den Energieverbrauch Deines Computers wissen solltest.
Gerätewahl: Der Anfang aller Überlegungen
Der Energieverbrauch beginnt bereits bei der Wahl des Geräts. Desktop-Computer sind allgemein leistungsfähiger als Laptops und verbrauchen dementsprechend auch mehr Strom. Ein leistungsstarker Gaming-PC mit High-End-Grafikkarte kann deutlich mehr Energie benötigen als ein sparsamer Laptop für Büroarbeiten. Wenn Du also überlegst, Dir einen neuen Computer anzuschaffen, denk darüber nach, wofür Du ihn hauptsächlich nutzen möchtest. Mit dieser Überlegung kannst Du bereits die ersten Weichen für einen bewussten Energieverbrauch stellen. Extratipp: Wenn du Stromkosten sparen möchtest, ist vielleicht die Anschaffung von einem EcoFlow Balkonkraftwerk mit Speicher für unabhängige Stromversorgung eine Überlegung wert.

Grafikkarte und Prozessor: Die Energiefresser
Die Grafikkarte und der Prozessor gehören zu den wichtigsten Komponenten eines Computers, die für die Leistung verantwortlich sind. Beide haben jedoch auch einen erheblichen Einfluss auf den Energieverbrauch. Denn je leistungsstärker diese Komponenten sind, desto mehr Energie wird benötigt, um ihre Aufgaben zu erfüllen.
Grafikkarte: Stromfresser bei intensiven Anwendungen
Die Grafikkarte ist besonders bei grafikintensiven Anwendungen wie Videospielen, 3D-Modellierung oder Video-Rendering von zentraler Bedeutung. Moderne Grafikkarten, insbesondere solche aus den Serien von NVIDIA oder AMD, verfügen über leistungsstarke GPUs (Graphics Processing Units), die in der Lage sind, Millionen von Berechnungen pro Sekunde durchzuführen. Diese Rechenleistung kommt jedoch mit einem hohen Energiepreis.
-
Leistungsstarke Grafikkarten: High-End-Grafikkarten wie die NVIDIA RTX 3090 oder die AMD Radeon RX 6900 XT können unter Volllast weit über 300 Watt benötigen. Das liegt daran, dass sie für anspruchsvolle Aufgaben wie Raytracing oder das Rendering von 3D-Inhalten optimiert sind, was eine hohe Rechenleistung erfordert. Wenn Du regelmäßig Spiele in hoher Auflösung spielst oder anspruchsvolle Anwendungen verwendest, sollte die Wahl Deiner Grafikkarte mit Bedacht getroffen werden. Je stärker die GPU, desto mehr Strom wird verbraucht.
-
Energieeffizienz bei niedriger Leistung: Auf der anderen Seite bieten weniger leistungsstarke Modelle, wie NVIDIA GTX oder AMD Radeon RX 500-Serien, eine deutlich geringere Leistungsaufnahme, ideal für Office-Arbeiten oder einfaches Surfen im Internet. Wenn Du also keine grafikintensiven Anwendungen nutzt, könnte ein einfacheres Modell ausreichen und dabei erheblich weniger Strom verbrauchen.
Prozessor: Multitasking auf hohem Niveau
Der Prozessor (CPU) ist ebenfalls ein entscheidender Faktor für den Stromverbrauch. Moderne Prozessoren bieten eine Vielzahl von Kernen und hohe Taktfrequenzen, was sie leistungsfähig, aber auch energiehungrig macht. Der Verbrauch hängt nicht nur von der Anzahl der Kerne ab, sondern auch von der Architektur des Prozessors.
-
Leistungsstarke Prozessoren: High-End-Modelle wie der Intel Core i9 oder der AMD Ryzen 9 bieten acht oder mehr Kerne, mit denen sie auch komplexe Berechnungen schnell durchführen können. Diese Prozessoren sind darauf ausgelegt, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen, was jedoch auch zu einem höheren Energieverbrauch führt. Besonders bei rechenintensiven Anwendungen wie Video-Editing, Simulationen oder Software-Entwicklung kann der Prozessor schnell viel Strom ziehen.
-
Energieeffizienz durch moderne Architektur: Die neuesten Prozessoren setzen zunehmend auf Energieeffizienz, wobei Hersteller wie Intel und AMD Technologien wie Hybridarchitekturen (z. B. Intels Alder Lake-Prozessoren) nutzen, die leistungsstarke und energieeffiziente Kerne kombinieren. Solche Prozessoren verbrauchen unter geringer Last deutlich weniger Energie, ohne dabei auf Leistung zu verzichten. Wenn Du also weniger auf rechenintensive Anwendungen angewiesen bist, kann ein Prozessor mit einer moderneren Architektur und einer besseren Leistungsaufnahme von Vorteil sein.
Bildschirm
In der Diskussion über den Energieverbrauch von Computern wird häufig der Monitor übersehen, dabei trägt er in vielen Fällen erheblich zum Gesamtstromverbrauch bei. Besonders in der heutigen Zeit, in der viele Menschen den ganzen Tag vor Bildschirmen arbeiten oder spielen, ist es wichtig zu verstehen, wie auch der Monitor den Energieverbrauch beeinflusst. Hier spielen sowohl die Größe als auch die Technologie des Displays eine entscheidende Rolle.
Größe und Auflösung: Je größer, desto mehr Energie
Die Bildschirmgröße und die Auflösung eines Monitors haben einen direkten Einfluss auf den Energieverbrauch. Ein größerer Bildschirm benötigt mehr Energie, um das Bild darzustellen, insbesondere bei hohen Auflösungen wie 4K oder 8K. Dies liegt daran, dass die Anzahl der Pixel, die von der Grafikkarte verarbeitet werden müssen, mit der Auflösung steigt und somit mehr Strom verbraucht wird.
-
Große Monitore: Bildschirme mit einer Diagonale von 27 Zoll und mehr benötigen mehr Energie als kleinere Modelle. Ein 32-Zoll-Display mit 4K-Auflösung wird mehr Strom verbrauchen als ein Full-HD-Monitor mit gleicher Größe, da mehr Pixel angesteuert werden müssen.
-
Hohe Auflösung: Monitore mit höherer Auflösung, wie 4K oder 8K, benötigen mehr Energie, um die zusätzlichen Pixel darzustellen. Bei der Arbeit mit großen Bildschirmen oder in der Grafikbearbeitung ist der Energiebedarf noch höher, da die Grafikkarte und der Monitor zusammenarbeiten müssen, um diese hochauflösenden Bilder darzustellen.

Technologie: Energiesparende Optionen wählen
Es gibt jedoch Alternativen, die den Energieverbrauch der Monitore deutlich senken können. Die Wahl der Displaytechnologie ist entscheidend. LED-Monitore sind eine der besten Optionen, wenn es darum geht, den Stromverbrauch zu minimieren. Sie bieten nicht nur eine hohe Bildqualität, sondern auch eine gute Energieeffizienz.
-
LED-Technologie: Im Vergleich zu herkömmlichen LCD- oder Plasma-Bildschirmen verbrauchen LED-Monitore deutlich weniger Energie. LED-Displays nutzen eine energieeffizientere Hintergrundbeleuchtung und bieten gleichzeitig eine exzellente Farbwiedergabe und Helligkeit.
-
OLED-Monitore: OLED-Displays sind ebenfalls energieeffizient, da sie jedes Pixel individuell beleuchten können. Das bedeutet, dass die Hintergrundbeleuchtung nicht ständig eingeschaltet sein muss, wodurch weniger Energie verbraucht wird, vor allem bei dunkleren Bildinhalten.
-
Energiesparende Features: Einige moderne Monitore bieten Automatische Helligkeitsanpassung, die den Stromverbrauch je nach Umgebungslicht automatisch reduziert. Diese Funktion sorgt dafür, dass der Monitor die Helligkeit nur so weit wie nötig anpasst, was zusätzlich Strom spart.

Einstellungen und Nutzung: Stromverbrauch gezielt senken
Neben der Wahl des richtigen Monitors kannst Du auch durch bestimmte Einstellungen und Nutzungsgewohnheiten den Energieverbrauch weiter optimieren:
-
Helligkeit anpassen: Eine der einfachsten Möglichkeiten, den Energieverbrauch eines Monitors zu senken, ist die Helligkeit anzupassen. Bei den meisten Monitoren ist es möglich, die Helligkeit so zu regulieren, dass sie an das Umgebungslicht angepasst wird. Wenn der Monitor bei Dunkelheit zu hell ist, verbraucht er unnötig Energie. Achte darauf, die Helligkeit nur so hoch wie nötig einzustellen.
-
Standby-Modus: Ein weiterer Punkt ist, den Monitor nicht unnötig im Standby-Modus laufen zu lassen. Viele Monitore verbrauchen auch im Standby-Modus weiterhin Strom. Schalte Deinen Bildschirm daher immer aus, wenn Du ihn nicht brauchst.
-
Bildschirmschoner: Der Einsatz eines Bildschirmschoners kann den Monitor zwar vor einer ständigen Anzeige von Inhalten schützen, aber es sollte auch darauf geachtet werden, dass der Monitor in den Ruhezustand wechselt, wenn er längere Zeit nicht genutzt wird. Moderne Betriebssysteme bieten entsprechende Optionen, um den Monitor nach einer bestimmten Zeit der Inaktivität automatisch auszuschalten.
Mehr Infos zum passenden Monitor findest Du in unserer Monitor Kaufberatung.
Software: Einfluss auf den Verbrauch
Oft unterschätzt, aber entscheidend: Auch die Software spielt eine wichtige Rolle beim Energieverbrauch Deines Computers. Programme, die ständig im Hintergrund laufen und fortlaufend Rechenleistung erfordern, können den Stromverbrauch erheblich steigern. Besonders Automatische Updates, Hintergrundprozesse und Apps, die unnötig Ressourcen beanspruchen, tragen dazu bei, dass Dein Computer mehr Energie benötigt.
-
Programme schließen: Achte darauf, nicht benötigte Programme und Fenster zu schließen. Jedes offene Programm beansprucht Rechenleistung und damit auch Energie. Besonders ressourcenintensive Anwendungen wie Videobearbeitungssoftware oder Spiele können den Energieverbrauch deutlich erhöhen.
-
Hintergrundprozesse und automatische Updates: Viele Programme und Betriebssysteme führen im Hintergrund laufende Prozesse aus, die kontinuierlich Strom verbrauchen. Schränke automatische Updates und Hintergrundprozesse ein, um den Energieverbrauch zu minimieren.
-
Energiesparmodi: Moderne Betriebssysteme bieten angepasste Energiesparmodi, die die Leistung des Computers reduzieren, wenn er nicht aktiv genutzt wird. Diese Modusoptionen helfen dabei, die Leistung und den Energieverbrauch in Balance zu halten, ohne dass Du auf wichtige Funktionen verzichten musst.
Nutzung: Dein Verhalten zählt
Nicht nur die Hardware und Software sind entscheidend – Dein Nutzungsverhalten spielt ebenfalls eine Rolle. Lässt du Deinen Computer rund um die Uhr laufen oder nutzt Du ihn smart? Hierbei können kleine Maßnahmen eine große Wirkung haben. Beispielsweise der Einsatz des Ruhemodus, wenn der Computer nicht genutzt wird, oder das komplette Herunterfahren über Nacht. Auch das Entfernen von nicht benötigten externen Geräten kann den Energieverbrauch reduzieren.
Energiesparmodi und Ruhezustand
Energiesparmodi und der Ruhezustand sind einfache, aber sehr effektive Möglichkeiten, den Energieverbrauch Deines Computers zu senken, wenn er nicht aktiv genutzt wird.
-
Energiesparmodi: Die meisten modernen Betriebssysteme bieten unterschiedliche Energiesparmodi, die die Leistung des Computers automatisch anpassen, wenn er nicht aktiv verwendet wird. Diese Modi reduzieren die Helligkeit des Bildschirms, verringern die Prozessorauslastung und schalten bestimmte Komponenten ab, um Strom zu sparen, ohne den Computer vollständig auszuschalten. Du kannst die Energiesparmodi so einstellen, dass der Computer nach einer bestimmten Inaktivitätszeit in einen sparsameren Zustand wechselt.
-
Ruhezustand: Der Ruhezustand ist eine noch effektivere Option. Im Ruhezustand werden alle geöffneten Programme und Dateien auf die Festplatte geschrieben, und der Computer wird vollständig ausgeschaltet. Dadurch wird der Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert, während Du beim nächsten Einschalten des Computers schnell an Deinen vorherigen Arbeitsstand anknüpfen kannst. Der Ruhezustand ist besonders sinnvoll, wenn Du den Computer für längere Zeit nicht benötigst, aber dennoch schnell wieder auf ihn zugreifen möchtest.
Peripheriegeräte: Die versteckten Verbraucher
Neben Maus und Tastatur gibt es eine Vielzahl an Peripheriegeräten, die mit Deinem Computer verbunden sein können: Drucker, Scanner, externe Festplatten und vieles mehr. Diese Geräte ziehen ebenfalls Strom und beeinflussen damit den Gesamtverbrauch. Wenn sie nicht gebraucht werden, trenne sie vom Stromnetz. Einige Geräte haben zudem einen Standby-Modus, in dem sie weiterhin Strom ziehen, also lieber ganz ausschalten. Bei OLEDs musst Du allerdings vorsichtig sein!
Zukunft der Energieeffizienz: Trends erkennen
Neue Entwicklungen versprechen, den Energieverbrauch von Computern weiter zu senken. Dabei spielen sowohl der technologische Fortschritt in der Hardwareentwicklung als auch die Optimierung von Software eine Rolle. Computersysteme, die sich an den tatsächlichen Bedarf des Nutzers anpassen und Energie sparen, wenn sie nicht voll ausgelastet sind, werden vermehrt auf den Markt kommen. Es lohnt sich also, die Augen offen zu halten und sich über nachhaltigere und effizientere Optionen zu informieren.
Energieeffizienz beim Computer ist kein Hexenwerk, sondern beginnt bereits mit der bewussten Nutzung und der richtigen Wahl der Gerätekomponenten. Indem Du diese Faktoren im Hinterkopf behältst, kannst Du aktiv dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken und gleichzeitig Deinen Geldbeutel sowie die Umwelt zu schonen.
Interessant ist auch folgender Artikel: 80 Prozent des Stromverbrauchs sollen bis 2030 aus erneuerbaren Energien kommen.