2021 schickt Samsung das neue Neo QLED ins Duell mit den OLED-TVs von LG. Aber kann die neue Technologie mit Mini LEDs den Rückstand wettmachen? Dies untersuchen wir im Vergleich der beiden 4K-Spitzenmodelle Samsung Neo QLED QN95A und LG OLED C1.
Dabei interessieren vor allem diese Fragen, die uns häufig gestellt wurden:
- Samsung Neo QLED QN95A oder LG OLED C1: Welcher Fernseher bietet die bessere Bildqualität?
- Wie unterscheiden sich Samsung QN95A und LG C1 jenseits des Panels?
- Welches Gerät bietet das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis?
Zusammenfassung der Unterschiede zwischen dem Samsung Neo QLED QN95A und LG OLED C1
Hier findest Du für den schnellen Überblick eine Zusammenfassung aller wesentlichen Unterschiede zwischen den Modellen Samsung Neo QLED QN95A und LG OLED C1.
Samsung Neo QLED QN95A | LG OLED C1 | ||
Design | |||
Bild | UHD Auflösung
100 Hz native Bildwiederholrate FALD Direct LED Mini LED Hintergrundbeleuchtung 576 Dimming-Zonen bei 55 Zoll, 1320 bei 85 Zoll VA LCD Neo QLED Ultra Viewing Angle Neo Quantum Processor 4K Ultimate UHD Dimming Pro PQI 4600 Q HDR 2000 |
UHD Auflösung
100 Hz native Bildwiederholrate OLED-Panel 10 Bit Farbtiefe Alpha 9 Gen 4 AI Bildprozessor Perfect Viewing Angle Black Frame Insertion (BFI) mit max. 120 Hz True Color Accuracy Pro (33x33x33 LUT) AI Upscaling AI Picture Pro Image Enhancing mit Quad Step Noise Reduction |
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Ton | 4.2.2 Kanal Audiosystem
70 Watt Ausgangsleistung eARC Object Tracking Sound Plus (OTS+) Q Symphony |
2.2 Kanal Audiosystem
40 Watt Ausgangsleistung Front Firing über Standfuß als Reflektor Dolby Atmos eARC Kein DTS AI Sound Pro mit Verbesserung bei Sprachwiedergabe mit automatischer Genre-Wahl |
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HDR | HDR10
HDR10+ HLG (kein Dolby Vision) |
HDR10
(kein HDR10+) HLG Dolby Vision |
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Ausstattung | Tizen 2021
2 x DVB-T2/C/S2 4 x HDMI, davon 4 x HDMI 2.1 mit 4K@120 Hz PVR Timeshift Ambient Mode One Connect Box 2,5 m One Connect Cable Premium Solar Smart Remote (Schwarz) |
WebOS 6.0
2 x DVB-T2/C/S2 PVR Timeshift Neue Magic Remote Dolby Vision IQ Filmmaker Mode HFR mit 4K via HDMI, USB, TV-Empfang 4 x HDMI 2.1 mit 40 GBit/s |
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Input Lag | 10 ms mit 1080p@60Hz
10 ms mit 4K@60Hz 5 ms mit 4K@120 Hz Automatic Low Latency Mode (ALLM) Game Bar |
10 ms mit 1080p@60 Hz
10 ms mit 4K@60 Hz 5 ms mit 4K@120 Hz 5 ms 1080p VRR 6 ms 4K VRR Automatic Low Latency Mode (ALLM) NVidia G-Sync Freesync Premium Game Optimizer |
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Einschränkungen | keine DTS- und DivX-Unterstützung | keine DTS-Unterstützung | |
Aktuelle Preise | GQ55QN95A (1899,00 EUR) GQ65QN95A (2210,00 EUR) GQ75QN95A GQ85QN95A QE55QN95A QE65QN95A QE75QN95A QE85QN95A |
OLED48C17LB OLED48C18LA OLED48C19LA OLED55C11LB OLED55C16LA OLED55C17LB OLED55C18LA OLED55C19LA OLED65C11LB OLED65C16LA OLED65C17LB OLED65C18LA OLED65C19LA OLED77C16LA OLED77C17LB OLED77C18LA OLED77C19LA OLED83C17LA |
Einordnung und Modellbezeichnungen
Beide hier verglichenen TVs sind im 4K-Segment ihrer Hersteller die Spitzenmodelle unter den klassischen Fernsehern. Der Samsung QN95A führt das Neo QLED-Sortiment an und ist den Modellen QN85A und QN90A sowie den Schwestermodellen QN91A, QN92A, QN93A und QN94A überstellt. Unterordnen muss er sich hingegen den 8K-TVs QN800A und QN900A. Sie alle gehören zum 2021er QLED-TV-Lineup.
Bei LG ist der C1 neben dem G1 das OLED-Flaggschiff 2021 mit 4K. Darunter folgen der B1 sowie der A1. Über dem C1 sind das 8K-Modell Z1 sowie Sondermodelle wie der OLED G1 zu finden. Im preislich für Ottonormalkunden noch erschwinglichen 4K-Segment stellen sowohl der Samsung Neo QLED QN95A als auch der LG OLED C1 aktuell das Nonplusultra der beiden Hersteller dar.
UVP im Vergleich
Viele Jahre waren OLED-TVs teurer als vergleichbare QLED-TVs von Samsung. Diese Entwicklung dreht sich 2021 teilweise um, was an mehreren Gründen liegt. Zum einen sind die Preise für OLEDs in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken. Die Fertigung ist einfacher und besser geworden und es gibt nicht mehr so viel Ausschuss bei der Hersteller der doch neuen Bildschirmtechnik (im Vergleich zu den „uralten“ LCDs).
So liegt der C1 preislich noch einmal deutlich unter dem Vorgänger CX aus 2020. Zum anderen führt Samsung mit Neo QLED eine neue Technologie ein, die anfänglich in der Regel immer erst einmal teurer sind.
Dies führt dazu, dass der LG C1 bis zu einer Diagonale von 65 Zoll jeweils 200 Euro günstiger ausfällt als der QN95A mit 55 und 65 Zoll. Zudem ist auch der Einstieg bei LG günstiger, da es eine Version mit 48 Zoll gibt. Vergleichbares fehlt bei Samsung, wo es erst ab 55 Zoll beim QN95A losgeht.
Weiterhin unverändert ist jedoch, dass OLED-TVs mit wachsender Diagonale überproportional teurer werden. So kostet der 77 Zoll große C1 mit einer UVP von 5.299 Euro stolze 1.000 Euro mehr als der nur 2 Zoll kleinere QN95A mit 75 Zoll für 4.299 Euro. Noch krasser fällt der Unterschied beim LG OLED C1 mit 83 Zoll auf, der mit 7.999 Euro fast 2.000 Euro teurer ist als der mit 85 Zoll sogar noch etwas größere QN95A.
Diagonale | Modell | Preis (UVP) | Kosten pro Zoll | Modell | Preis (UVP) | Kosten pro Zoll | Differenz |
48 | – | OLED48C1 | 1.649 € | 34 € | |||
55 | GQ55QN95A | 2.199 € | 40 € | OLED55C1 | 1.999 € | 36 € | -200 € |
65 | GQ65QN95A | 2.999 € | 46 € | OLED65C1 | 2.799 € | 43 € | -200 € |
75 | GQ75QN95A | 4.299 € | 57 € | ||||
77 | – | OLED77C1 | 5.299 € | 69 € | |||
83 | – | OLED83C1 | 7.999 € | 96 € | |||
85 | GQ85QN95A | 5.899 € | 69 € | – |
Bei den „kleineren“ Bildschirmdiagonalen kann also der C1 attraktiver sein; bist Du Preis-sensibel und möchtest dennoch ein großes Spitzenmodell haben, dann könnte der QN95A die bessere Wahl sein (was das preisliche angeht).
Schaue Dir in den folgenden Kapitel die Details zu den beiden Premium-Fernsehern QN95A und C1 an.
Bild im Vergleich: LG C1 mit besserem Kontrast, Samsung QN95A mit höherer Helligkeit
Der größte Unterschied zwischen den beiden Vergleichsmodellen ist die Bildtechnik, auch wenn beide Geräte mit 4K auflösen, mit 100 Hz aktualisieren und BFI (Black Frame Insertion) bis 120 Hz einsetzen.
Samsung präsentiert 2021 seine neue Neo QLED-Technologie, die auf Mini LEDs für die FALD Direct LED Hintergrundbeleuchtung des VA LCD-Panels setzt. Hier kommen besonders kleine LEDs zum Einsatz, die je nach Diagonale in 576 (bei 55 Zoll) bis 1320 (bei 85 Zoll) Dimming-Zonen unterteilt sind. LG setzt bei seinem C1 hingegen die bekannte OLED-Technologie (WRGB), also selbstleuchtende Pixel, ein.
Wie bei der OLED-Technologie üblich, weist der LG C1 ein perfektes Kontrastverhältnis von unendlich:1 auf. Allerdings hat Samsung hier immer weiter aufgeholt. Auch der QN95A bietet mit einem nativen Kontrastverhältnis von 3500:1 sowie 26500:1 mit Local Dimming ein sehr kontrastreiches Bild. Hier verliert OLED also an Vorteil.
Die LG OLEDs haben jedoch in sehr dunklen Bereichen durchaus auch einen Nachteil: das sogenannte Black Crush. Dabei „saufen“ Details in sehr dunklen Szenen ab und sind nicht mehr sichtbar, obwohl noch im Film vorhanden. So kann es passieren, dass Du bei sehr düsteren Filmen an den Bildeinstellungen nachregulieren musst, wenn Dir die Details zu wenige sind. Wie Du Black Crush reduzieren kannst, findest Du in unserem Artikel: Black Crush bei TV-Displays: Was ist das und wie kann ich es vermeiden?
Umgekehrt hat die FALD-Technologie, wie sie beim QN95A eingesetzt wird ebenso Probleme in der Praxis: die Dimming-Zonen sind hier zwar in hoher Anzahl vorhanden, dennoch kann es bei dunklen Szenen mit Highlights in bestimmten Bereichen zum Halo-Effekt kommen. Dadurch, dass die hellen Stellen (z.B. bei einem Sternenhimmel) jeweils in unterschiedliche Dimming-Zellen fallen, müssen diese dennoch leuchten und erzeugen so einen etwas helleren Schimmer um dieses Objekt.
Beides sind extreme Szenarien, sollen Dir aber aufzeigen, dass weder OLED noch Neo QLED mit LCD die perfekte Technologie ist.
Die große Schwäche von OLED ist die Helligkeit des Bildes. Dies zeigt sich auch 2021 wieder beim LG OLED C1. Das Gerät erreicht bei Realcontent nur Helligkeitswerte von 280 cd/m² bei SDR und 620 cd/m² bei HDR. Die Werte bei Testcontent mit 10 Prozent Weißanteil liegen bei 380 cd/m² bzw. 760 cd/m². Hier hatten LCDs mit einer vollflächigen Hintergrundbeleuchtung schon immer die Nase vorne, zumal Neo QLED ein noch helleres Bild bietet. Das zeigt sich auch beim QN95A, der bei SDR-Realcontent auf 1.400 cd/m² und bei HDR-Realcontent auf 1.800 cd/m² kommt. Auch bei Testcontent erzielt er mit 1.500 cd/m² bzw. 1.600 cd/m² die deutlich besseren Werte, bietet also das viel hellere Bild. Das ist gerade in taghellen Umgebungen von Vorteil.
Ebenfalls Pluspunkte sammelt der Samsung Neo QLED QN95A bei der Farbwiedergabe. Er deckt zwar mit 95% bzw. 71% die beiden Farbräume DCI P3 und Rec.2020 minimal geringer ab als der LG OLED C1 mit 97% und 71%. Dafür schneidet er aber beim Farbvolumen deutlich besser ab. Hier kommt er auf 90% bei DCI P3 und 70% bei Rec.2020, während der C1 nur Werte von 81% und 61% erreicht. Somit bietet der QN95A das farbintensivere Bild.
Das letzte Kriterium bei der Bildqualität ist die Blickwinkelstabilität des Bildes. Sie gibt an, wie weit Du von der perfekten 90-Grad-Blickachse abweichen kannst, ohne dass sich das Bild sichtbar verschlechtert. Hier ist immer der geringste Wert entscheidend – und den weist der LG C1 auf. Er leidet unter Color Shift ab 30 Grad. Color Washout erfolgt hingegen erst ab 57 Grad. Dennoch schneidet er somit schlechter ab als der Neo QLED, bei dem sich die Farbwiedergabe erst ab 49 Grad ändert. Bei der Veränderung der Helligkeit hat hingegen der LG C1 mit 69 Grad zu 44 Grad die Nase vorne, wobei dies aufgrund der viel höheren Helligkeitswerte des QN95A nicht so gravierend ist. Die Schwarzwerte verändern sich bei beiden TVs erst ab 70 Grad.
Beide TVs haben einen eher glänzenden Bildschirm bzw. eine Bildschirmbeschichtung, schlucken aber Umgebungslicht bzw. Reflexionen gut weg. Dennoch solltest Du es hier auch nicht übertreiben und bewusst ein Fenster hinter Deiner Sitzposition wählen, was viel Licht einfallen lässt. Beim Samsung QN95A wird Dir vielleicht bei den schwachen Reflexionen auffallen, dass es eine Art Regenbogeneffekt über einen Teil des Bildschirms gibt. Das liegt beim Samsung QN95A an der Beschichtung für das Feature Ultra Viewing Angle. Diese verbessert die Blickwinkelabhängigkeit, löst aber genau diesen Regenbogeneffekt aus. Sehr schön kannst Du das beim einem Test von den Kollegen von rtings.com erkennen, die den US-amerikanischen QN90A und den LG C1 im Review hatten.
Die relevanten Bildunterschiede findest Du in dieser Tabelle:
Eigenschaft | Samsung Neo QLED QN95A | LG OLED C1 |
Auflösung | UHD | UHD |
native Bildwiederholrate | 100 Hz | 100 Hz |
Bildschirmform | flach | flach |
Kontrastverhältnis | 26500:1, nativ: 3500:1 | unendlich:1 |
Paneltyp | VA LCD | OLED (WRGB) |
Hintergrundbeleuchtung | FALD Mini LED | – |
SDR Peak 10% | 1500 cd/m² | 380 cd/m² |
HDR Peak 10% | 1600 cd/m² | 760 cd/m² |
SDR Real Scene | 1400 cd/m² | 280 cd/m² |
HDR Real Scene | 1800 cd/m² | 620 cd/m² |
Veränderung Farbenverschiebung | 49° | 30° |
Veränderung der Helligkeit ab | 44° | 69° |
Veränderung der Schwarzwerte ab | 70° | 70° |
Farbraumabdeckung DCI P3 xy | 95% | 97% |
Farbraumabdeckung Rec.2020 xy | 71% | 71% |
Farbvolumen DCI P3 | 90% | 81% |
Farbvolumen Rec.2020 | 70% | 61% |
BFI | ja (bis 120 Hz) | ja (bis 120 Hz) |
Auflösung pro Farbkanal (nativ) | 10 Bit | 10 Bit |
Quelle: teilweise rtings.com
Abhängig vom Einsatzszenario solltet Du den LG OLED C1 präferieren, wenn Du häufig kontrastreiche Filme schaust und dabei das dunkle Ambiente bevorzugst. Hier erreicht der LG C1 eine optimale Performance, kann HDR-Spitzen darstellen und ist nicht auf die dauerhafte helle Bildschirmbeleuchtung angewiesen. Eine Übersicht über die wichtigesten Unterschiede zwischen Neo QLED und OLED findest Du hier.
Der QN95A spielt mit seinem sehr hohen Kontrastverhältnis ebenfalls seine Stärken bei dunkler Umgebung aus, hat aber aufgrund der Mini-LED Hintergrundbeleuchtung das Potential, auch in hellen Räumen sein qualitativ hochwertiges Bild zu zeigen.
Ton: QN95A mit besserem Sound
Samsung verbaut im QN95A das deutlich komplexere Soundsystem. Es hat 4.2.2 Kanäle mit 70 Watt Ausgangsleistung. LG setzt beim C1 hingegen auf ein 2.2 Kanal Audiosystem mit 40 Watt, bei dem die Lautsprecher über den Standfuß nach vorne umgelenkt werden (Front Firing).
Dolby Atmos und eARC haben beide Modelle integriert, DTS spart man sich hingegen einvernehmlich. Samsung wirbt mit Object Tracking Sound Plus (OTS+), dank dem der Sound dem Bildgeschehen folgt, sowie Q-Symphony für das optimierte Zusammenspiel mit Soundbars von Samsung.
LG verspricht mit AI Sound Pro die Verbesserung der Sprachwiedergabe mit automatischer Genre-Wahl. Zudem tönt der LG C1 mit 80 Hz bei der Basswiedergabe etwas tiefer als der Samsung QN95A mit 95 Hz. Beim LG C1 wird der schräge Standfuß genutzt, um den Ton der Down-Firing-Lautsprecher über den Standfuß nach vorne abzulenken. So erhältst Du hier einen Fron-Firing Setup. Leider hat LG bei seinen OLEDs (noch?) nicht ein ähnliches System eingebaut, wie es Samsung mit dem Acoustic Surface Audio nutzt. Dabei wird der gesamte OLED-Screen zum Lautsprecher.
Kaufst Du im Premium-Bereich, dann wirst Du meist den Fernseher nicht mit den integrierten Lautsprechern betreiben, sondern i.d.R. auch eine Soundbar oder einen AV-Receiver mit passenden Lautsprechern zu Hause stehen haben. Falls Du keine weiteren Geräte möchtest, dann bietet der Samsung QN95A das etwas bessere integrierte Sound-Setup.
HDR-Unterstützung: LG C1 mit Dolby Vision, Samsung QN95A mit HDR10+
Wie es bei jedem Vergleich von Fernsehern der Hersteller Samsung und LG der Fall ist, zeigt sich auch hier die Positionierung in unterschiedlichen Lagern. Während Samsung auf HDR10+ setzt, baut LG auf Dolby Vision. HDR10 und HLG beherrschen beide Geräte.
Hier solltest Du Dich also entscheiden, auf welches Pferd Du setzt und abschätzen, welches sich durchsetzen wird. Unsere vorsichtige Einschätzung ist, dass Dolby Vision stärker Verbreitung findet. Das bedeutet aber nicht, dass der Samsung QN95A bei Dolby Vision Content gar kein HDR anzeigt. Es gibt eben nur einen Fallback auf das statische HDR-Verfahren ohne die dynamische Komponente.
Ausstattung: LG und Samsung jeweils mit eigenen Vorteilen
Auf den ersten Blick fallen gar nicht so große Unterschiede bei der Ausstattung zwischen dem Samsung Neo QLED QN95A und dem LG OLED C1 auf. Beide Modelle kommen mit vier HDMI-2.1-Anschlüssen. Sie unterstützen allesamt 4K@120p, auch wenn LG die maximale Datenübertragungsrate auf 40 Gbit/s gedrosselt hat. Dazu kommen drei USB-Anschlüsse, ein optischer Digital-Audioausgang sowie ein Ethernet-Port für kabelgebundene Internetverbindungen (nebst WLAN). Einen kleinen Pluspunkt sammelt der C1 mit seinem Anschluss für Kopfhörer, was Samsung nur drahtlos via Bluetooth ermöglicht.
Für den TV-Empfang sind beide Fernseher mit einem Twin-Tuner für DVB-T2/C/S2 ausgestattet. Somit ermöglichen sie das gleichzeitige Empfangen von zwei Programmen, um z. B. eines zu schauen und eines auf einem USB-Speichermedium aufzuzeichnen. PVR und Timeshift bieten beide. Dazu kommen die üblichen Smart-TV-Funktionen wie das Installieren von Apps für Streaming und Co.
Den Filmmaker Mode unterstützen beiden TVs. Dabei werden fast alle Bildverbesserungsalgorithmen abgeschaltet, so dass Du das Bild so siehst, wie es der Content-Creator vorgesehen hat. Und das mit einem Knopfdruck ohne alle Einstellungen umändern zu müssen. Diese Option ist also für Filmpuristen optimal
Ein Pluspunkt für Samsung ist die One Connect Box, die dem QN95A beiliegt. Sie fungiert als Anschlusszentrale losgelöst vom Panel und macht damit Schluss mit dem sichtbaren Kabelgewirr hinter dem Fernseher – auch wenn das Anschlusskabel mit 2,5 m in diesem Jahr halbiert wurde.
Beim Design der Fernbedienung kommen beide im neuen Look daher. Während LG mit der neuen Magic Remote vor allem optische Änderungen vorgenommen hat, lädt die neue Premium Solar Smart Remote von Samsung dank integrierter Photovoltaikzellen sogar selbstständig.
Bei der Software gibt es ebenfalls Unterschiede. Samsung setzt auf sein eigenes System Tizen 2021, während LG auf WebOS 6.0 vertraut. Zwar sind die Funktionen grundverschieden, dennoch setzen beiden im Wesentlichen auf ein Dashboard, welches u.a. für verschiedene Streaming-Anbieter Vorschauen anzeigt und das in den Vordergrund stellt.
Dazu kommt noch das Features Ambient Mode beim QN95A. Dabei kann aus einer Bildgalerie gewählt werden, welches Bild im Standby angezeigt werden soll. Natürlich nur unter höherer Energieaufnahme. Eine ähnliche Gallery-Funktion gibt es beim LG C1 natürlich auch, aber hier ist ggf. die Gefahr von Image Retention vorhanden.
Sprachsteuerung ist über Bixby (QN95A) oder Amazon Alexa und Google Assistant (C1) möglich. Dazu kommt Unterstützung der jeweils hauseigenen Smart-Home-Plattformen Samsung SmartThings und LG ThinQ.
Gaming und Input Lag: beide TVs hervorragend geeignet
Das Gaming-Kapitel geht mit einem unentschieden aus. Dies kristallisiert sich aber noch nicht beim Input Lag heraus, wo beide Geräte gleichauf liegen. Sowohl der LG C1 als auch der Samsung QN95A weisen eine Verzögerung von 10 ms bei 1080p sowie 4K mit 60 Hz und minimale 5 ms bei 5K bei 60 Hz auf. Mit VRR liegt der Input Lag beim Neo QLED TV bei 5 ms für 1080p und 6 ms bei 4K. Für den C1 gibt es hier leider noch keine Vergleichswerte.
Eigenschaft | Samsung Neo QLED QN95A | LG OLED C1 |
Input Lag 1080p | 10 ms | 10 ms |
Input Lag 4K (60 Hz) | 10 ms | 10 ms |
Input Lag 4K (120 Hz) | 5 ms | 5 ms |
Input Lag 1080p VRR | Offen | 5 ms |
Input Lag 4K VRR | Offen | 6 ms |
ALLM | Ja | Ja |
HDMI Forum VRR | noch unbekannt | Ja |
Freesync | Ja | Ja |
G-SYNC | Nein | Ja |
Quelle: teilweise rtings.com
ALLM sowie AMD FreeSync unterstützen beide Geräte, G-SYNC hingegen (aktuell) nur der LG C1. Samsung wirbt aktuell sehr stark für die neue Game Bar, die mehr Möglichkeiten bietet als der ebenfalls neue Game Optimizer von LG.
Der LG C1 kann aufgrund der starken Kontrastverhältnisse bereits im schnellen Game Mode eine gute Bildqualität bereitstellen. Etwas besser sieht es bei Samsung mit der Option Game Motion Plus aus, die einige Bildverbesserer einschaltet. Das geht aber zu Lasten des Input Lags, der sich etwas erhöht.
Beide TVs sind fürs Gaming sehr gut geeignet. Wenn Du eine Next-Gen-Spielekonsole Dein Eigen nennst oder nutzen möchtest, machst Du mit beiden Fernsehern nichts falsch. Sie unterstützen HDMI 2.1 mit hoher Bandbreite und 4K@120Hz und bringen alle relevanten Gaming-Features mit einem geringen Input Lag mit.
Unterschiede im Design
Eine der großen Stärken der selbstleuchtenden OLED-TVs war über viele Jahre die extrem geringe Tiefe der Geräte und die damit einhergehend elegante Bauform. Das gilt zwar weiterhin für das Panel. Aber Samsung schlägt mit Mini LED eindrucksvoll zurück. Denn der QN95A ist mit nur 27 mm Bautiefe stolze 20 mm schlanker als der LG OLED C1 mit 47 mm. Bei der Displayumrandung tun sich beide Geräte mit je 9 mm hingegen nichts.
Ebenfalls für ein eleganteres Auftreten sorgt der deutlich kompaktere Standfuß des Neo QLEDs. LG stellt seinen C1 hingegen auf einen sehr breiten Fuß, der sich über einen Großteil der Gerätebreite erstreckt. Das erfordert ein entsprechend großes TV-Möbel und sieht gedrungener aus, dürfte dafür aber einen etwas stabileren Stand bieten.
Geschmäcker sind verschieden, daher entscheidest Du: hängst Du den TV an die Wand, dann wirkt der Samsung QN95A durch das schlankere Design von der Seite als die bessere Wahl. Beides sind sehr hochwertig aussehende TVs. Wir halten den Samsung QN95A aber auch durch die One Connect Box für die bessere Wahl beim Design: hier verläuft lediglich ein einziges Kabel zur Displayeinheit, was einen deutlich aufgeräumteren Eindruck, insbesondere bei einer Wandmontage macht.
Datenblätter des Samsung Neo QLED QN95A und LG OLED C1 im Vergleich
Die beiden TV-Boliden kannst Du in unserem Vergleichs-Tool gut nebeneinander stellen. Außerdem kannst Du weitere TVs hinzunehmen und so die Auswahl für die schnelle Übersicht vergrößern.
GQ85QN95A | OLED83C17LA | |
Bildschirmauflösung | UHD (3840 x 2160 Pixel) | UHD (3840 x 2160 Pixel) |
Bildschirmdiagonale | 85 Zoll | 83 Zoll |
Bildwiederholrate | 100Hz | |
PQI (Picture Quality Index) | 4600 |
Aktuelle Preise und Angebote
Die aktuellen Preise und Kaufangebote zum Samsung Neo QLED QN95A und LG OLED C1 haben wir Dir in unserer Live-Preis-Abfrage zusammengestellt:
Fazit
Fassen wir zum Abschluss die Erkenntnisse noch einmal kompakt zusammen, indem wir die eingangs gestellten Fragen beantworten:
Samsung Neo QLED QN95A oder LG OLED C1: Welcher Fernseher bietet die bessere Bildqualität?
Samsung gelingt mit Neo QLED ein beachtlicher Erfolg. Denn fassen wir die Bewertung der Bildqualität zusammen, kommen wir zu einem durchaus überraschenden Ergebnis. Früher konnten OLEDs hier in der Regel problemlos den Sieg für sich veranschlagen. Mit Neo QLED ist Samsung aber ein Gegenschlag gelungen, der OLED ordentlich zum Schwitzen bringt. Während der Vorsprung beim Kontrastverhältnis deutlich geschmolzen ist, gewinnt der QN95A bei Helligkeit, Farbwiedergabe und Blickwinkel. Damit hat er in Teilen das bessere Bild.
Ungeschlagen bleibt OLED natürlich beim Kontrastverhältnis. Das wird Samsung erst mit der Micro LED Technik erreichen, die aber aktuell noch nicht für den normalen Konsumenten bezahlbar ist. Oder Samsung macht es wahr und geht in eine Kooperation mit LG und setzt in den kommenden Jahren QD-OLEDs in ihren TVs ein.
Wie unterscheiden sich Samsung QN95A und LG C1 jenseits des Panels?
Bei der Empfangstechnik und den Anschlüssen gibt es zwischen QN95A und C1 kaum Unterschiede. Samsung bietet mit der One Connect Box einen interessanten und sinnvollen Trumpf auf seiner Seite, ist zudem das schlankere und elegantere Gerät. Zudem ist das Soundsystem umfangreicher, auch wenn der LG etwas mehr Bass bietet. Da Samsungs QN95A zudem auch der etwas bessere Gaming-Fernseher ist, gewinnt er insgesamt mit seiner Ausstattung den Vergleich.
Welches Gerät bietet das bessere Preis-/Leistungsverhältnis?
Was früher für OLED-TVs eine sichere Niederlage war, wandelt sich im Duell mit Neo QLED etwas. Denn bei den kleineren Diagonalen bis 65 Zoll ist der LG C1 tatsächlich etwas günstiger als der Samsung QN95A. Erst bei den großen Diagonalen ist Samsungs Vergleichskandidat günstiger; dann aber deutlich. Da der QN95A auch mehr Leistung fürs Geld bietet, gewinnt er aus unserer Sicht auch dieses Kriterium für sich.
Insgesamt sind beide TVs im Premium-Bereich angesiedelt. Es ist egal, für welchen Du Dich entscheidest oder entscheiden würdest: mit beiden Fernsehern erhältst Du ein tollen Bild, eine ausgezeichnete Ausstattung und viel Freude mit dem Gerät. Jetzt liegt es an Dir, wofür würdest Du Dich entscheiden?
Umfrage: Samsung QN95A oder LG C1?
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